Baustelle Spessartrampe
Besuch auf der Baustelle Spessartrampe Mitte Oktober 2015.
Die Spessartrampe ist der 5,4 km lange Abschnitt der Main-Spessart-Bahn zwischen Laufach und dem Schwarzkopftunnel . Die Strecke hat hier eine durchschnittlichen Steigung von 20‰. Seit 2013 wird die Strecke umfangreich saniert, im Bereich der Spessart-Rampe komplett neu gebaut. Die Ausbaustrecke ist Teil der rund 112 Kilometer langen Main-Spessart-Bahn zwischen Hanau und Würzburg. Mit über 200 Zügen täglich zählt sie zu den am stärksten frequentierten Trassen im Netz der Deutschen Bahn.
Als Ludwigs-West-Bahn wurde sie am 1. Oktober 1854 von der Bayerischen Staatsbahn eröffnet.
Als eine zentrale Achse des Fern- und Güterverkehrs verbindet die Strecke die Wirtschaftszentren des Rhein-Main-Gebietes mit Würzburg und der Region Franken. Das Ausbauprojekt Hanau–Nantenbach ist in insgesamt sechs Planfeststellungsabschnitte unterteilt. Mit dem Streckenausbau soll bis voraussichtlich 2017 eine leistungsfähige und schnelle Verbindung geschaffen werden.
Die starke Neigung der Trasse – stellenweise beträgt sie mehr als 20 Promille – erfordert einen Nachschiebebetrieb für schwere Güterzüge. Zudem macht die zulässige Höchstgeschwindigkeit von lediglich 70 Kilometern pro Stunde den Tunnel zu einem Nadelöhr im Verkehrsnetz. Zu Zeiten des frühen Dampfbetriebes waren geschobene schwere Güterzüge sogar häufig mit lediglich 6 km/h die Rampe aufwärts unterwegs.
Kernmaßnahme des Ausbauprojekts ist die Umfahrungsspange Schwarzkopftunnel im Planfeststellungsabschnitt 3 zwischen Laufach und Heigenbrücken. Es entsteht eine zweigleisige Ausbaustrecke mit insgesamt vier Tunnelbauwerken. Ziel des Ausbauprojekts es, die Geschwindigkeit auf der Strecke zu erhöhen und die dringend benötigte Kapazitätssteigerung sicherzustellen. Für den Neubau der sieben Kilometer langen Spessartstrecke zwischen Laufach und Heigenbrücken sind 323 Millionen Euro des Bundes eingeplant.
Die neue Trasse ist rund acht Kilometer lang und weicht maximal 500 Meter von der vorhandenen Strecke ab. Sie verläuft überwiegend in Tunnellage in ost-westlicher Richtung auf den Gemeindegebieten von Heigenbrücken und Laufach. Die vier Tunnelbauwerke ermöglichen eine flache Trassierung, sodass die zugelassene Höchstgeschwindigkeit auf 150 Kilometer pro Stunde (160 Kilometer pro Stunde für Neigetechnik-Züge) erhöht werden kann.
Das erste Video entstand im Bereich Lauffach an der Baustelle des sogenannte „Trog Aussiedlerweg“. In offener Bauweise entsteht hier ein Tunnel. Offene Bauweise bedeutet, dass der Tunnel als rechteckiges Rahmenbauwerk in einer zuvor ausgehobenen Baugrube betoniert wird. Dabei wird die Stahlbetonkonstruktion gegen Grund- und Sickerwasser abgedichtet und abschließend bis zur Geländeoberfläche überschüttet. Hinter dem Trog Aussiedlerweg führt die Strecke in den 745 m langen Tunnel Hain.
Landkarte der Spessartrampe: